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530 Route 82. ATHEN.

Athen (40-150m), neugriech. Athínä, Stadt von 167500 Ein-
wohnern
, liegt 6km vom Saronischen Meerbusen in der Haupt-
ebene
Attikas, die im W. der Ägaleos und Parnēs, im O. der
Hymettos und Pentelikon einschließen. Im SO. begrenzt der Ilisos
die Stadt, im W. fließt der Kephisos vorüber; ihre Täler scheidet
der Turkowuni genannte Hügelzug, dessen südl. Ausläufer, der
Lykabettos, unmittelbar östl. über Athen steil ansteigt. Ein breiter
Sattel trennt von letzterem den Felsen der Akropolis und eine
westlichere Hügelgruppe, welche den Philopappos- oder Museion-
hügel
, den Pnyxhügel und den Nymphenhügel umfaßt und sich
gegen das Meer hin sanft abdacht.

Im Altertum erstreckte sich Athen ringförmig um die Akro-
pólis
und nahm auch die Hügel in deren SW. und W. ein (vgl. die
Stadtmauerspuren unseres Stadtplans, der auch den wahrschein-
lichen
Gang der alten Straßen mit punktierten Linien andeutet).
Die moderne Stadt dehnt sich im N. der Akropólis weit gegen die
Kephisos-Ebene aus. Bis zum J. 1834 ein armseliges Dorf, ist Athen
als Hauptstadt des Königreichs Hellas eine der schmucksten Städte
des Orients, von ganz europäischem Ansehen, geworden.

Die Hauptstraße ist die Stadionstraße; sie verbindet den
Syntagmaplatz (Konstitutionsplatz; Pl. F 5) mit dem Omónia-
platz
(Concordiaplatz; Pl. D 2, 3). An der Stadionstraße und an dem
breiten Ostende der unten gen. Hermesstraße, nahe dem Syntagma-
platz
, liegen alle größeren Läden. Der Syntagmaplatz bildet das
Zentrum des Straßenlebens. Der Stadionstraße parallel läuft der
Universitäts (Panepistēmion)-Boulevard, mit den hervorragend-
sten
öffentlichen Bauten. An diesen östl. neuen Stadtteil, die Nea-
polis
, grenzt im W. der Stadionstraße die ältere Geschäftsstadt,
deren Hauptverkehrsadern die vom Syntagmaplatz nach W. laufende
Hermesstraße (Pl. B-E 5; S. 545) und die vom Omóniaplatz nach
S. führende, im rechten Winkel auf die Hermesstraße stoßende
Athenastraße (Pl. D 3-5) sind; letzterer läuft die Äolosstraße
(S. 545) parallel, die im N. am Nationalmuseum vorbei nach Patisia,
im S. bis zum Turm der Winde am Fuß der Akropólis verlängert
ist. Gewerbtätigkeit und Großhandel haben ihren Sitz in Piräus.


Zur Geschichte der Stadt Athen. Die Athener rühmten sich Ur-
einwohner
ihres Landes zu sein: als die ersten Könige gelten Kekrops,
der Erbauer der Akropolis, Erechtheus, Pandion und Ägeus. Doch schreibt
die Forschung die älteste Ansiedlung auf der Akropolis und deren Be-
festigung
den Pelasgern zu, die dann von einwandernden Ioniern verdrängt
wurden. Der fünfte König, Theseus, wird als der eigentliche Gründer
von Athen angesehen; auf ihn führt Thukydides den Synökismos (an-
geblich
1259 vor Chr.) zurück, die Unterordnung sämtlicher attischen
Gemeinwesen unter die Hauptstadt Athen, die, ursprünglich auf die Akro-
polis
beschränkt, dann auf deren Süd- und Westfuß erweitert, sich seitdem
auch nach dem ebenen Gelände im NW., N. und O. ausdehnte.

Nach Kodros’ Opfertod (1068 vor Chr.) traten an die Stelle der Könige
Archonten, zuerst aus dem Hause des Kodros, dann aus den Geschlechtern